Um bisherige Defizite in Marketing und Kommunikation zu identifizieren, starteten wir den Prozess in Kooperation mit Agenturpartnern der Lausitz Marketing AG mit einem Workshop aller Projektbeteiligten und generierten gemeinsam erste Optimierungsideen. Ausgehend von den Workshopergebnissen entstand in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Marketingteam, der Geschäftsführung, dem Intendanten und der künstlerischen Leitung des Lausitz Festivals ein schlüssiges Marketing- und Gestaltungskonzept, das dank KI-Technologie dem hohen künstlerischen Anspruch des Events gerecht wird.
Das Lausitz Festival lebt von den teilnehmenden hochkarätigen internationalen Künstler:innen, deren Zusagen zu Beginn des Marketingprozesses jedoch noch nicht vorlagen. Aus diesem Grund lassen wir für den neuen Außenauftritt imaginäre Kunstschaffende lebendig werden und entwickelten eine charakteristische KI-generierte Bildsprache, die neugierig macht und Aufmerksamkeit erzeugt. Aus fotografischen Vorlagen echter Menschen, die uns von Dramaturgie und Marketingteam zugearbeitet wurden, erwachten KI-basiert kunstvolle, ausdrucksstarke Papier-Origami-Figuren, die den einzelnen Festivalsparten ein Gesicht geben.
Die Festivalausgabe 2024 steht unter dem Titel Anderselbst und greift mit dem abstrakten Kunstbegriff hoch aktuelle gesellschaftspolitische Fragen auf: Wie begegnen wir dem Anderen? Bewerten wir? Verurteilen wir? Und was erfahren wir über uns selbst, in diesem Prozess des einander Gegenübertretens? Die aus weißem Papier gefalteten, sich wandelnden Figuren übersetzen das Festivalmotto metaphorisch und eröffnen durch ihre mehrdeutigen Haltungen viel Spielraum, um diesen anderen fantastischen Wesen zu begegnen und sie für sich selbst einzuordnen, sodass bis zuletzt bewusst nicht eindeutig ist, ob der Schauspieler beispielsweise dramatisch klagt, stark wütet oder nicht sogar ekstatisch jubelt?
Um das Festival mit mehr Lokalkolorit zu versehen und Identifikation für Lausitzer:innen zu ermöglichen, sind in den neuen Motiven außerdem regionale Bezüge spürbar: Der Philosoph und Denker könnte ein Bergmann der Lausitz sein und die Frau mit der eindrucksvollen Tracht aus Asien oder auch aus Auritz bei Bautzen stammen – vielleicht ist sie aber auch aus der Zukunft? Schon in den Festivalmotiven für die einzelnen Sparten entstehen so kleine Geschichten, die durch Zeit und Raum hin zu Europas Kunst(festival) führen. Das noch unbeschriebene Papier symbolisiert zudem den Neustart des Festivals und eröffnet Raum für neue Ideen und Mitgestaltung, nach dem Prinzip: das Festival der Lausitz mit und für die Lausitzer:innen.
Die KI-Kreation zeigt, wie Kunst über Design heute kommuniziert wird und schafft es, das Lausitz Festival emotional und lebendig werden zu lassen, ohne auf den direkten Bezug zu einzelnen Künstler:innen angewiesen zu sein. Die Kombination der einzigartigen Bildsprache mit moderner Typografie, einem markanten Keyvisual und dem leuchtenden Rotton geben dem Festival ein frisches und hochwertiges Image und greifen, wie sowohl die Website als auch der Imageclip im Stop-Motion-Stil beweisen, formvollendet ineinander. Danke für das Vertrauen – es war uns ein Fest(ival)!